

Tausende demonstrieren in Panama gegen Ausweitung von US-Militärpräsenz
Tausende Menschen haben am Dienstag in Panama gegen die geplante Ausweitung der US-Militärpräsenz rund um den Panama-Kanal protestiert. Unter den Demonstranten waren laut einem AFP-Korrespondenten viele Studenten und Arbeiter. Ihre Proteste richteten sich vor allem gegen Präsident José Raúl Mulino. Dieser hatte kürzlich deutliche Zugeständnisse an US-Präsident Donald Trump gemacht, der den Panama-Kanal übernehmen will.
"Seit Mulino sein Amt übernommen hat, ist alles den Bach runtergegangen", sagte der Student Isaac Alba, der an der Demonstration in Panama-Stadt teilnahm. Der im Juli 2024 ins Amt gekommene Mulino hatte angesichts des Drucks von Trump vor einem Monat die Verlegung von US-Soldaten an den Panama-Kanal erlaubt. Laut der zwischen beiden Seiten geschlossenen Einigung kann die US-Armee eine unbestimmte Zahl von Soldaten für Schulungen, Übungen und "andere Aktivitäten" an die äußerst wichtige Wasserstraße entsenden.
Schon in den Monaten vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus hatte Trump wiederholt angekündigt, die USA würden wieder die Kontrolle über den Panama-Kanal übernehmen. Zuletzt hatte er Ende April für alle US-Schiffe eine kostenlose Passage durch den Panama-Kanal verlangt.
Die wichtige Schifffahrtsstraße, die die Route zwischen Atlantik und Pazifik deutlich verkürzt, war von den USA gebaut worden. Nach seiner Einweihung im Jahr 1914 blieb der Kanal bis zum Ende des Jahrhunderts unter US-Kontrolle. 1999 wurde er auf Grundlage eines Abkommens, das 1977 vom damaligen demokratischen US-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen worden war, an Panama übergeben.
A.Pohl--NRZ