

Auftakt der Golf-Reise: Trump mit großem Pomp in Saudi-Arabien empfangen
Bei seiner ersten großen Auslandsreise seit seinem erneuten Amtsantritt ist US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien von einem großen Aufgebot aus Vertretern des Königshauses und der Geschäftswelt empfangen worden. Nachdem Trumps Präsidentenmaschine von saudiarabischen Kampfjets eskortiert am Dienstag in Riad landete, begrüßte Kronprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman ihn persönlich am Flughafen. Saudi-Arabien ist Trumps erste Station bei seiner vor allem den Wirtschaftsbeziehungen gewidmeten Reise durch die Golfregion.
Auf den herzlichen Empfang am Flughafen folgte in Riad ein pompöser Empfang am Königspalast. Trumps Präsidentenlimousine wurde von einer Reitergarde begleitet. Nach einem Gang durch die weiten Flure des prächtigen Gebäudes begrüßte Trump Dutzende saudiarabische Regierungs- und Wirtschaftsvertreter.
Der US-Präsident wird auf seiner Reise von wichtigen Kabinettsmitgliedern und Wirtschaftsvertretern begleitet, darunter Außenminister Marco Rubio und Berater Elon Musk. Nach seiner Teilnahme an einem Gipfeltreffen der Golfstaaten wollte Trump zusammen mit Musk bei einem Investorenforum auftreten.
Bin Salman hatte bereits im Januar zum Amtsantritt von Trump Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Dollar (derzeit gut 538 Milliarden Euro) in den USA zugesagt. Er werde den Kronprinzen, der "ein toller Typ" sei, darum bitten, diesen Betrag auf "rund eine Billion aufzurunden", hatte Trump daraufhin gesagt. Riad will sich laut saudiarabischen Verteidigungskreisen unter anderem Waffenlieferungen aus den USA sichern: den US-Kampfjet F-35 und Luftabwehrsysteme in Milliardenhöhe.
Trump will im Anschluss weiter nach Katar reisen. Auch dabei wird es vor allem um die Wirtschaftsbeziehungen gehen. Im Vorfeld hatte sich Trump gegen Kritik verteidigen müssen, weil er sich einen Luxusjet aus dem Golfemirat Katar schenken und als Präsidentenmaschine Air Force One nutzen will. Einen Interessenskonflikt sieht das Weiße Haus nicht, da der Jumbojet vom Typ Boeing 747-8 als "Spende" an das Pentagon deklariert werden solle.
Bei Trumps Besuch in der Golfregion, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten enden soll, sollen zudem Abkommen in Bereichen wie Luftfahrt, Verteidigung, Energie und Künstliche Intelligenz geschlossen werden.
Anders als bei seiner ersten Auslandsreise während seiner ersten Amtszeit 2017 wird Trump seine aktuelle Nahost-Reise nicht für einen Zwischenstopp in Israel nutzen. Beobachter führen dies auf seine bisher wenig erfolgreichen Bemühungen zurück, den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Allerdings konnte Trump kurz vor seinem Abflug die Freilassung des US-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander aus den Händen der radikalislamischen Hamas bekanntgeben. Katar ist Vermittler im Nahost-Konflikt. Saudi-Arabien wiederum war Ort für Ukraine-Verhandlungen von Vertretern Russlands, der Ukraine und der USA.
Zuletzt hatten die USA auch Gespräche über das Atomprogramm des Iran geführt und eine Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan mit herbeigeführt. Zuvor war mit der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen eine Waffenruhe vereinbart worden.
Trump war seit seinem Amtsantritt im Januar bisher nur zur Trauerfeier für Papst Franziskus nach Rom ins Ausland gereist. Die Tour durch die Golfstaaten ist nun seine erste wirkliche Auslandsreise als US-Präsident in seiner zweiten Amtszeit. Auch in seiner ersten Amtszeit hatte er Saudi-Arabien als Ziel seines ersten Auslandsbesuchs gewählt. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt sprach nun von einer "historischen Rückkehr" des Präsidenten in die Golfregion.
W.Schubert--NRZ