Neue Rheinischezeitung - Klingbeil: Kommende Woche wird sehr entscheidend für Zukunft der Ukraine

Köln -
Klingbeil: Kommende Woche wird sehr entscheidend für Zukunft der Ukraine
Klingbeil: Kommende Woche wird sehr entscheidend für Zukunft der Ukraine / Foto: © AFP

Klingbeil: Kommende Woche wird sehr entscheidend für Zukunft der Ukraine

Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) hat beim Ringen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg die Bedeutung der nächsten Tage hervorgehoben. "Die Woche wird jetzt sehr entscheidend, glaube ich, was die Zukunft der Ukraine und auch die Frage angeht, ob es dort zu einem Waffenstillstand kommt", sagte er am Sonntag im ZDF-"Sommerinterview".

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Es gehe bei den für Montag geplanten Gesprächen von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj darum, "dass am Ende eine belastbare Vereinbarung gefunden wird". Klingbeil fügte hinzu: "Aber jetzt müssen erst mal die Amerikaner auch definieren, was sie wollen."

Zudem müsse jetzt erstmal Kreml-Chef Wladimir Putin die Waffen in der Ukraine ruhen lassen, forderte der Minister. "Selbst während er sich mit Donald Trump trifft in Alaska, greift er weiter die Ukraine an und da sterben Menschen." Es gehe deshalb jetzt um einen Waffenstillstand.

Danach könne "über alles geredet werden", auch über europäische Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Klingbeil betonte: "Natürlich müssen wir auch eine Verantwortung übernehmen als Europäer, wenn es um Sicherheitsgarantien geht." Ob es dabei um Truppen, die Ausbildung der ukrainische Armee, finanzielle Hilfen oder andere Fragen gehe, "muss alles jetzt in den nächsten Tagen geklärt werden".

Er sei Kanzler Friedrich Merz (CDU) "sehr dankbar", dass dieser "eine Führungsrolle auch einnimmt, die Europäer eng zusammenzuhalten", sagte der SPD-Chef und Bundesfinanzminister.

Selenskyj will am Montag Trump in Washington treffen und mit ihm über ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine sprechen. Dabei wird der ukrainische Präsident von Merz und weiteren europäischen Spitzenpolitkern begleitet.

Trump und Putin hatten sich am Freitag im US-Bundesstaat Alaska getroffen, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Die beiden Staatschefs nannten das Treffen anschließend "produktiv", äußerten sich aber nicht zu Details ihrer Absprachen. Merz teilte jedoch mit, dass Trump in einer Videoschalte mit europäischen Vertretern und Selenskyj nach dem Gipfel US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine zugesagt habe.

T.Hofmann--NRZ