Kramp-Karrenbauer wird Chefin der Konrad-Adenauer-Stiftung
Die frühere CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue Vorsitzende der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Die 63-Jährige erhielt bei einer Mitgliederversammlung am Freitagnachmittag in Berlin 28 von 50 Stimmen, wie ein Sprecher der Stiftung der Nachrichtenagentur AFP sagte. Kramp-Karrenbauer setzte sich damit in einer Kampfabstimmung gegen den von Bundeskaanzler Friedrich Merz favorisierten Kandidaten durch, den Bundestagsabgeordneten Günther Krings. Sie übernimmt die Führung der Stiftung zum Jahreswechsel.
Krings erhielt bei der Abstimmung am Freitag 21 Stimmen, eine Person enthielt sich. Merz hatte den stellvertretenden Vorsitzenden der Unions-Bundestagsfraktion als neuen Stiftungschef vorgeschlagen. Krings verfüge "national wie international über umfangreiche Erfahrungen in vielen Bereichen der Politik und Wissenschaft", hatte der Kanzler seinen Vorschlag Mitte November in einem Brief an Lammert begründet. Statt zum Vorsitzenden wurde Krings nun in den Vorstand der Stiftung gewählt.
Merz gratulierte Kramp-Karrenbauer im Onlinedienst X. "Die Stiftung ist bei Dir in guten Händen", schrieb er dort. "Ich wünsche Dir viel Erfolg. Auf weiter gute Zusammenarbeit!" Die CDU hob hervor, dass "besonders durch den weltweiten Anstieg antidemokratischer Tendenzen" der Stiftung mit ihren zahlreichen Auslandsbüros und demokratiefördernden Maßnahmen "eine besondere Bedeutung" zukomme.
Kramp-Karrenbauer war von 2018 bis Anfang 2021 CDU-Vorsitzende und zugleich von 2019 bis Ende 2021 Bundesverteidigungsministerin. Zuvor war sie unter anderem Ministerpräsidentin im Saarland. In ihrem neuen Amt als Chefin der Konrad-Adenauer-Stiftung folgt sie auf den ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert. Der 77-Jährige stand der Stiftung seit 2018 vor und wurde nun zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung betreut nach eigenen Angaben mit 95 Auslandsbüros Projekte in über 100 Ländern. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Vermittlung von politischer Bildung und die Förderung begabter junger Menschen.
C.Schneider--NRZ