

Teams-Software: Microsoft macht Zugeständnisse an EU-Wettbewerbshüter
Auf Druck der EU-Wettbewerbshüter hat der US-Konzern Microsoft Änderungen am Vertrieb seiner Videokonferenz-Software Teams in Europa zugesagt. Microsoft habe sich unter anderem bereiterklärt, künftig eine günstigere Version seiner Office-Pakete ohne die Teams-Software anzubieten, teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Die Wettbewerbshüter wollen die Marktmacht des US-Konzerns reduzieren und konkurrierenden Videokonferenz-Anbietern bessere Chancen verschaffen.
Brüssel hatte bereits 2023 Ermittlungen eingeleitet, nachdem der Wettbewerber Slack Beschwerde eingereicht hatte. Die Wettbewerbshüter warfen Microsoft in diesem Zuge vor, seiner eigenen Software Teams einen unfairen Vorteil zu verschaffen, weil sie in die Büropakete Office 365 und Microsoft 365 eingebunden war. Der Konzern sagte seitdem bereits Änderungen zu, die der Kommission aber nicht weit genug gingen.
Nun soll es nach Angaben aus Brüssel also eine Office-Version ohne Teams geben, die weniger kostet. Nutzerinnen und Nutzer sollen zudem ohne Hindernisse zu einer solche Version wechseln können. Außerdem sagte Microsoft demnach zu, der Konkurrenz Daten zur Verfügung zu stellen. Konkurrierende Entwickler könnten dann einfacher Links zu Microsoft Word, Excel oder Powerpoint einbauen und ihre Programme mit den Office-Paketen kompatibel machen.
Die EU-Kommission hat noch nicht abschließend entschieden, ob sie mit den Angeboten des US-Konzerns zufrieden ist. Sollte Microsoft den Vorwurf eines Wettbewerbsverstoßes trotz der Zugeständnisse nicht ausräumen können, droht dem Unternehmen eine Geldstrafe von bis zu zehn Prozent seines Jahresumsatzes. Die EU hatte bereits mehrfach hohe Geldstrafen wegen Wettbewerbsverstößen gegen den Konzern verhängt.
Über Teams können Büro-Mitarbeiter Videobesprechungen abhalten und Textbotschaften, Notizen und andere Dokumente austauschen. Der Wettbewerber Slack Technologies betreibt einen ähnlichen Dienst, weitere Alternativen sind etwa Zoom oder Google Meet.
G.Wagner--NRZ